Ratgeber

Praktikumsknigge - so wird das Praktikum zum Erfolg für dich


Wie verhalte ich mich im Praktikum richtig? Wir erklären dir welche Knigge du im Praktikum beachten solltest. In unserem Ratgeber gehen wir darauf ein, wie du dich richtig zu deinen Kollegen*innen verhälst und welches Benehmen du zum Anfang auf jeden Fall vermeiden solltest.

Der erste Tag deines Praktikums rückt immer näher, langsam macht sich ein Gefühl vorfreudiger Aufgeregtheit breit. Plötzlich, quasi aus dem Nichts, tauchen jedoch auch noch unzählige Fragen auf: Muss ich meinen Arbeitgeber/meine Arbeitgeberin siezen? Wie komme ich überhaupt morgens zur Arbeit? Was soll ich an meinem ersten Tag anziehen? Was ist, wenn ich mich mit meinen Kollegen und Kolleginnen nicht verstehe? Und und und…

Einleitung

Wir können dich beruhigen: Wir haben für dich die wichtigsten Tipps zur optimalen Vorbereitung auf dein Praktikum zusammengestellt, sodass du dem Einstieg in deinen Praktikumsalltag entspannt und freudig entgegensehen kannst.

Wir haben für dich anhand einer kleinen Liste die wichtigsten Dos und Don'ts zusammengetragen, anhand derer du erkennst, wie du dich am besten während deines Praktikums verhälst.

Was ist ein muss?

praktikumsknigge- darauf solltest du achten, dos

Vorbereitungen - Der Tag vor dem Praktikum

Die Nacht vor deinem Praktikumsantritt durchzufeiern, ist definitiv keine gute Idee. Du solltest ausgeschlafen und fit an deinem ersten Praktikumstag erscheinen (wie auch jeden anderen darauffolgenden Tag). Geh also am besten früh ins Bett und schaue zuvor noch einmal, wo sich der Betrieb genau befindest und wie du ihn erreichst.

Dresscode einhalten

Ob du im (Hosen-)anzug oder Kostüm in die Firma kommen solltest, hängt von der jeweiligen Branche ab. Wichtig ist in erster Linie ein gepflegtes Erscheinungsbild. Bei Unsicherheiten am ersten Tag schadet es nicht, sich für den etwas schickeren Weg zu entscheiden, auch wenn es nicht übertrieben sein sollte. Orientiere dich für die darauffolgenden Tage und Wochen einfach an dem Dresscode deiner Kollegen und Kolleginnen. Achte vor allem auf deine Körpersprache: Eine aufrechter Gang und eine offene Armhaltung signalisieren deinem Gegenüber, dass du selbstbewusst und positiv auftrittst.

Bei Unsicherheiten kannst du im Vorhinein aber auch immer den direkten Weg wählen und dich mit Fragen an deinen Ansprechpartner in der Firma wenden. Du musst keine Angst haben, dass du dadurch fehlendes Wissen oder Inkompetenz vermittelst. Es zeugt vielmehr von Interesse und Engagement, dich aktiv zu kümmern.

Pünktlichkeit

Pünktlich und nicht abgehetzt am Betrieb anzukommen, ist enorm wichtig. Nicht nur, weil es sich so gehört, sondern weil Pünktlichkeit deinem*r Arbeitgeber*in vermittelt, dass du zuverlässig bist und deine Aufgabe als PraktikantIn ernst nimmst.

Vorstellung, guten ersten Eindruck

Wie heißt es so schön: "You never have a second chance for your first Impression". Dein erster Eindruck ist der, der im Gedächtnis bleibt und mit dem man dich die nächsten Wochen in der Firma verbindet. Deshalb ist dieser besonders wichtig!

Einen guten ersten Eindruck vermittelst du vor allem dann, wenn man erkennen kann, dass du dich vorbereitet hast. Lies dir deshalb einige Grundkenntnisse über die Firmenphilosophie an und zeige gleich Interesse für dein Gegenüber und das Arbeitsfeld.

Benimmregeln - Duzen, Siezen, Basics an der Arbeit

Auch wenn sich die Umgangsformen in Betrieben in vielen Branchen in den letzten Jahren gelockert haben, solltest du zu Beginn immer alle Siezen. Warte darauf, bis dir das „du“ angeboten wird. Dasselbe gilt für die Kommunikation mit deinen Kollegen und Kolleginnen. Ob sie lieber gesiezt oder geduzt werden wollen, werden sie dir sehr schnell signalisieren. Zunächst bist du aber auch hier mit einem “Sie” immer auf der sicheren Seite.
Sei außerdem aufmerksam und laufe mit offenen Augen durch den Betrieb. Wenn du jemanden erkennst, der gerade Hilfe braucht, biete ihm*ihr deine Unterstützung an. Wenn du im Vorbeigehen irgendwo Müll rumfliegen siehst, hebe diesen direkt auf. Sorge auch dafür, dass dein Schreibtisch bzw. dein Arbeitsplatz aufgeräumt und sauber bleibt.

Eigeninitiative, Fragen stellen, neugierig sein, motiviert, Vorschläge machen

Eigeninitiative zeigt, dass du für den Job brennst, den du gerade ausführst. Melde dich deshalb freiwillig für das ungeliebte Verfassen von Protokollen und stelle immer Rückfragen. Das zeigt deinem Vorgesetzten, dass du dich mit den Inhalten aktiv auseinandersetzt und wissbegierig bist. Arbeite deine Aufgaben nicht nur stupide ab, bring dich durch eigene Vorschläge und Gedanken ein, entwerfe Problemlösungen und bitte zwischendurch um Feedback-Gespräche.

Vorsicht ist allerdings bei zu viel Eigeninitiative geboten. Du solltest dir nur die Aufgaben annehmen, die du zeitlich auch gewissenhaft bewältigen kannst. Weiterhin ergibt es keinen Sinn, sich Aufgaben anzunehmen, für die du noch nicht genug Hintergrundwissen mitbringst.

Mittagspause

Die Mittagspause ist deine Gelegenheit, deine Kollegen und Kolleginnen in einem lockereren Umfeld kennenzulernen. Nutze deshalb die Chance, mit ihnen gemeinsam zu essen. In den Gesprächen kannst du viel über den Umgang der Mitarbeiter untereinander und über die Firma an sich erfahren.

Denk auch hier an gute Tischmanieren! Ketchup auf der Hose macht sich nie gut. Ein Vorschlag für einen möglichen Gesprächseinstieg sind folgende Fragen: “Wie sind Sie zu ihrem Beruf gekommen?” oder “Wie lange arbeiten Sie schon in dem Unternehmen?

Was geht gar nicht

das geht beim praktikum auf gar keinen fall don'ts praktikumsknigge

Nicht Bescheid sagen, bei Krankheit oder starken Verspätungen

Es kann immer mal passieren, dass du aufgrund unvorhergesehener Verspätungen deinen Zug verpasst oder plötzlich krank wirst. Was jedoch gar nicht gut ankommt, ist deinem Arbeitgeber/deiner Arbeitgeberin nicht Bescheid zu geben. Für solche Fälle solltest du seine/ihre Nummer unbedingt parat haben

Informationen ausplaudern und lästern

Wichtige Firmeninterna, wie E-Mails, geheime Abläufe, die Bearbeitung bestimmter Programme, Projektpläne oder Konkurrenzanalysen müssen unbedingt im Unternehmen bleiben. Wer Betriebsgeheimnisse ausplaudert, kann sich auf eine fristlose Kündigung einstellen. Genauso verhält es sich mit der Weitergabe von Gerüchten. Halte dich also mit dem Lästern zurück und gib keine privaten Informationen weiter, deren Wahrheitsgehalt du gar nicht kennst.

Bei Streitigkeiten an der Arbeit einmischen, raushalten

Schweigen ist manchmal Gold! Halte dich bei Streitigkeiten zwischen deinen Kollegen unbedingt raus, die Parteinahme für eine der beiden Seiten kann dir am Ende schlecht ausgelegt werden. Höre zu, wenn dir jemand etwas erzählt, behalte deine eigene Meinung dazu jedoch lieber für dich.

Zeit absitzen

In der Luft umherschauen oder die Uhr anzustarren, geht ebenfalls gar nicht. Nutze die Zeit deines Praktikums aktiv, um dir neues Wissen anzueignen und dich mit vielen verschiedenen Themen auseinanderzusetzen. Wenn du früher mit einer Aufgabe fertig bist als erwartet, bitte deinen Vorgesetzten um eine neue Möglichkeit der Beschäftigung. Dazu gehört auch, aktiv zuzuhören, dir Tipps, Ratschläge und Anweisungen zu notieren und diese nicht nur mit einem Ohr wahrzunehmen.

Handy

Es gilt als unhöflich, ständig auf sein Handy zu schauen, private Nachrichten zu checken oder „nur mal kurz“ ans Telefon zu gehen, wenn der Freund oder die Mutter anruft. Spare dir dies also für die Zeit zu Hause auf und stelle Privates hintenan, sofern es sich nicht um einen absoluten Notfall handelt. Um gar nicht erst in Versuchung zu geraten, solltest du dein Handy in ausgiebige Reichweite zu dir bringen. Leg es in deine Tasche und stelle es auf stumm. In der ersten Woche gilt absolutes Handyverbot, ab der zweiten kannst du auch hier schauen, wie es deine Kollegen und Kolleginnen handhaben.

Buchtipp: "Praktikumsknigge - Der Leitfaden zum Berufseinstieg" von Stefan Rippler & Nadine Luck

Der Praktikumsknigge erklärt auf knapp 140 Seiten, wie Schulabgänger, Studenten oder auch Absolventen ein Praktikum zum wirklichen Karrierebaustein machen. Von den Spielarten der Praktika (vor, während und nach dem Studium) und ihren teils gravierenden Auswirkungen auf Steuer, Versicherung, Arbeitsrecht und BAföG bis zum richtigen Netzwerken nach dem Unternehmensbesuch.

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